1. BitcoinForum Bayern 2023


Am 30.03.23 fand in Ingolstadt in der Technischen Hochschule die oben genannte Veranstaltung der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte statt.
150 Jahre nachdem Friedrich Wilhelm Raiffeisen die Grundlagen für die „Deutsche landwirtschaftliche Centralbank“ entwickelt hatte, um unerfahrene Landleute vor Kreditkäufen mit zu kurzen Rückzahlzeiten und überhöhten Zinsen zu schützen, möchte die VR Bayern Mitte „Bitcoinanleger vor unseriösen Anbietern schützen“, so der stellverstretende Vorstandsvorsitzende Andreas Streb. Im 1. BitcoinForum Bayern 2023 gab es hierzu unter anderem kostenlose Vorträge von Philip Sandner und Joe Martin sowie einen Workshop zu sogenannten „Full Nodes“ bei denen die Teilnehmer mithilfe von selbst programmierter Hardware zu echten Mitbetreibern des Bitcoin-Netzwerkes wurden.

Seit 2022 berät die VR Bayern Mitte ihre Kunden gleichermaßen unterstützend und kritisch zum Thema Bitcoin. Ich finde der Ansatz der Genossenschaftsbank, die eigenen Kunden über Bitcoin und und die damit verbundene Blockchaintechnologie zu informieren, ist erfreulich uneigennützig und im Grunde vom gleichen karitativen Rang wie die damals revolutionären Ideen zu Genossenschaften des Friedrich Wilhelm Raiffeisen.

Physical Bitcoin Money

Am 7. September 2011, kurz nachdem die erste physische Bitcoinmünze auf den Markt kam schreibt molekular in einem Post auf bitcointalk.org

Actually, let me quote a friend, who I explained bitcoin lately: „The 21 Million cap is a great idea and I also like the fact that this is community-based and not some institution. But, why is there no way to actually use these in physical form for normal people?“

This is physical bitcoin money, not (merely) some investment token.

The Story of Obolite 1

I’ve published the following text before at the bitcointalkforum.

I’d like to report a few technical considerations that led to our Obol wallet.

Obol is an evolution of a technique that involved breaking a plain nylon coin in half to access an inner code.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

The coin would have been a possible alternative to the metal piece with paper code plus adhesive seal.  As is well known, the latter could have been spied out unnoticed back in 2013 (CoinDesk, Aug 13, 2013 „Defcon hackers crack physical bitcoin coins“).

Unfortunately, this predecessor showed that the code, which was formed as a raised 3D font, could be seen very well in the CT scan.

 

 

 

 

 

 

 

Further, the token also had to be quite large in diameter for the elongated alphanumeric code sequence to be printed in sufficient quality. I’ll post an image/link when I find it. Anyway, it was possible to use additive manufacturing for sealed codes years ago, provided you liked big Mickey Mouse tokens and CT scans of the private key didn’t worry you.

Die Blockchain als Kerbholz

Kerbholz – Bild: Sandstein, SAM PC 1 – Tally sticks 1 – Item 06CC BY 3.0

Die Blockchain habe ihre Wurzeln keineswegs in der Erfindung des Bitcoin sondern weit früher, so Maurizio Ferraris, Universität Turin. Ferraris berichtet in der Neuen Zürcher Zeitung von 35 000 Jahre alten neolithischen Tierknochen aus den südafrikanischen Lebombo-Bergen. Diese Tierknochen besitzen Kerben also Aufzeichnungen und seien damit die frühesten bekannten Vorläufer der Kerbhölzer oder Kerbstöcke. Ferraris beschreibt die Grundidee des Kerbstocks als äußerst einfach: Bei dieser genauso primitiven wie raffinierten Technik werden zwei Stöcke nebeneinandergelegt und quer eingeritzt, wobei jede Kerbe einer Schuld entspricht. Der Gläubiger nimmt einen Stock, der Schuldner den anderen. Der Gläubiger wird keine Kerbe hinzufügen und der Schuldner keine beseitigen können, da der Vergleich der zwei Stöcke die Fälschung sofort offenbaren würde.

Ferraris zieht nun den unmittelbaren Vergleich zur Blockchain. Denn diese Erfindung -die uns als die größte Neuheit unserer Zeit erscheine – sei  nichts anderes als ein weltweites, auf unzählige Computer ausgeweitetes Kerbholz. Anstelle eines von zwei Personen geteilten Zählstabs hätten wir es mit einer Spur zu tun, die auf möglichst vielen Festplatten gespeichert wird, damit das Hinzufügen oder Löschen von Spuren (Blöcken) verhindert wird.

Ferraris These ist charmant, aber unrichtig. Es fehlt tatsächlich ein Anlass, mehr als zwei Kerbhölzer zu ritzen. Dies wäre mit gleicher Technik einfach möglich, allerdings ist kein einziges dreistückiges Kerbholz bekannt. Von einer frühen Blockchain kann also keine Rede sein. Vor allem setzte die Verwendung von Kerbhölzern einen unmittelbar  persönlichen Kontakt zwischen zwei Personen, die eine Handelsbeziehung haben, voraus. Diese Vorrausetzung fehlt bei der Verwendung einer Blockchain, die im Gegenteil einander unbekannte Teilnehmer in einem dezentralen Netzwerk beinhaltet.

Nutzer der Trezor Wallet fallen auf Email-Phishing-Kampagne herein

Mit Nachricht der Blockchain News vom 4.4.2022 berichtet Benjamin Godfrey von einer weiteren Welle von Angriffen auf bekannte Unternehmen für digitale Währungen und Hardware-Wallets. Das Unternehmen Trezor, einer der Marktführer für Hardware-Wallets, berichtete von einer Pishing-Email, die sehr legitim aussähe und den Eindruck erwecke, als käme sie vom Trezor-Support. In der Email wurde behauptet, dass die Benutzer Opfer einer Form von Datenschutzverletzung seien und aufgefordert mit einem Call-to-Action-Button die neueste Version einer unterstützenden Anwendungssoftware herunterzuladen und dabei noch eine neue Pin zu vergeben (!).

 

 

Obolite hilft Eulen und Käuze schützen

Obolite hat eine Patenschaft für den Schutz der Eulen und Käuze beim Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) übernommen.
Wir möchten damit insbesondere Schutzmaßnahmen für den Steinkauz (Athene noctua) fördern, der in diesem Jahr 2021 auf jedem Obol symbolisch abgebildet ist.
Unterstützen auch Sie Naturschutzprojekte mit Ihrer ehrenamtlichen Hilfe, als Unternehmenspate oder als Privatperson, damit wir Tiere wie Eulen und Käuze nicht nur auf
unseren Münzen sehen.

 

 

 

Off the Records

Indem wir uns mit dem Obol von der Blockchain abkoppeln, haben wir ein Mittel gefunden, was den Energieverbrauch für alle Peer-to-Peer-Netzwerke vollständig vermeiden kann. Denn so wenig wie bei der Bargeldzahlung Bankgebühren entstehen können, werden beim Handel mit Obolen irgendwelche Transaktionsgebühren fällig. Erst wenn man möchte, kann man wieder am Netzwerk teilnehmen und damit on the records sein, und wieder Teil z.B. der Blockchain oder eines anderen Peer-to-Peernetzwerkes werden. Mit unserem Obol haben damit auch technisch eigentlich veraltete Kryptowährungen wie Bitcoin mit ihrem absurden Energieverbrauch wieder eine vernünftige Daseinsberechtigung.